Übergangsmanagement Schule Beruf
Bei vielen Förderschülern und – schülerinnen bestehen nicht nur Auffälligkeiten im kognitiven Bereich, sondern auch in ihrem Sozialverhalten. Dies äußert sich z.B. in nicht kontrolliertem aggressiven Verhalten oder einer ausgeprägten Introvertiertheit, aber auch Distanzlosigkeit im Umgang mit Mitmenschen oder auch Minderwertigkeitskomplexen.
Oft trauen sich die Jugendlichen nicht viel zu. Die eigenen Fähigkeiten werden unterschätzt, aber teilweise auch überschätzt. Eine realistische Einschätzung der eigenen Möglichkeiten und der eigenen Situation fällt den Jugendlichen meist schwer und eine adäquate Unterstützung in ihrem häuslichen Umfeld fehlt.
Dadurch sind die Chancen zur Erreichung eines Schulabschlusses und der Übergang in den Arbeitsmarkt erheblich gemindert.
Deshalb wurde bereits 2005 ein Projekt zum Übergang Schule – Beruf in Kooperation mit dem Jugendamt der Stadt Ludwigshafen und der ADD Neustadt, verortet an der Schloss – Schule Ludwigshafen, ins Leben gerufen.
Ziel ist es, dass die Jugendlichen lernen ihre eigenen kognitiven Fähigkeiten und Ressourcen besser einzuschätzen und anzunehmen um darauf aufbauend eine realistische und attraktive berufliche Perspektive zu entwickeln. Die SchülerInnen sollen für den Arbeitsmarkt relevante persönliche und berufliche Schlüsselqualifikationen erlernen. So können sie ihren Schulabschluss als Anforderung für den Arbeitsmarkt erlangen und damit ihre Chancen auf eine betriebliche Ausbildung und spätere Erwerbstätigkeit erhöhen.
Methodisch erfolgt dies durch intensives Coaching über zwei Jahre im Team mit den Klassenlehrern und den Eltern sowie durch mehrere eng betreute Praktika, teilweise über ein ganzes Schuljahr in realistischen Berufsfeldern. Hierbei erfolgt ein regemäßiger Austausch mit allen am Prozess beteiligten Akteuren, bspw. durch wöchentliche Reflexionen, Nachbereitungen des Unterrichts und einer engen Zusammenarbeit mit relevanten Netzwerkpartnern. Intensive Übergaberituale vor dem Wechsel an die weiterführenden Schulen und Weiterbetreuung der SchülerInnen bis zum Schulabschluss erleichtern den SchülerInnen eine anschließende Berufseinmündung.