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„ … ist so kalt der Winter …“

Der STREET DOC frischt auf: Booster-Impfungen in den Einweisungsgebieten

LUDWIGSHAFEN, 26./27.11.21. – Über zwei Grad Plus wird es nicht. Dennoch, die Stimmung hat was von Klassenausflug. Man kennt sich, die Wartenden im „Atrium“ der Roten Blöcke vor der „91“, dem traditionellen Jugendtreff der ÖFG-Straßensozialarbeit, seit 10 Jahren auch Küche und Speisesaal der GWA-Kochgruppe, scherzen miteinander und sind guter Dinge: „Hauptsache nicht die Seuche kriegen!“ Die längste Zeit geht es auch wirklich flott; prima eingespielt sind die Impfteams des STREET DOC, bereits im Frühsommer des Jahres in der Bayreuther Straße, Kropsburgstraße, bei der Suppenküche und in Asylunterkünften mit Johnson & Johnson präsent. Jetzt ist Biontech dran, beste Ware aus Mainz. Zur Auffrischung, wie es überall heißt.

Der Andrang am Mittag des 26. November in der Bayreuther Straße ist so groß, dass wieder und wieder Impfdosen frisch aufgezogen werden müssen. Das verlängert natürlich die Wartezeit. Doch auch der Wind frischt auf und dreht von Spätherbst auf Frühwinter … Irgendjemand kommt auf die Idee, ein Weihnachtslied anzustimmen. Als er bei „`s ist so kalt der Winter“ anlangt, verstehen die Umstehenden die Liedauswahl; bei „öffnet mir die Türen, lasst mich nicht erfrieren“ singen die meisten aus vollem Herzen mit. Und schon geht es weiter – in kaum zwei Stunden sind sechzig Leute geimpft, zwölf davon erhalten ihre Erstimpfung. Viele sprechen den Profis Dank und Komplimente aus. Und Erleichterung macht sich breit: „Noch so ein Corona-Winter? Mit mir schon mal nicht!“

Tags darauf ist der STREET DOC schon wieder unterwegs. Es ist Samstag. Trotzdem, der Einsatz der Ehrenamtlichen bleibt vorbildlich … und die Mitwirkung auch! Diesmal werden 36 Personen mit Impfschutz versehen, davon 13 zum ersten Mal.

Auch hier: keine Probleme, keine Unstimmigkeiten. Oben ebenfalls festliche Lieder angestimmt wurden, ist nicht überliefert … Kein Zweifel, es macht sich bezahlt, auf bewährte gemischte STREET DOC-Teams zurückzugreifen: freiwillig tätige Arzthelferinnen, Ärztinnen und Ärzte, an beiden Tagen unterstützt von Marianne Speck, Respekt: Menschen! Für die Organisation zuständig, vorher, während der Prozedur und hinterher: die Gemeinwesenarbeit der ÖFG.
Im Anschluss sind sich alle einig, dass man weiterhin „am Ball bleiben“ müssen; der Virus bleibt gefährlich, noch haben wir nicht gewonnen. Peter Uebel und Walter Münzenberger, Hauptinitiatoren der Aktion, ziehen ein rundum positives Fazit: Arbeiten alle auf zukünftig so gut zusammen, besteht eine echte Chance, die Situation endlich nachhaltig zu verbessern. Aller Augen richten sich derweil am 20.3.22. aus, besagtem „Freedom Day“, wenn alles wirklich überstanden sein soll. Möge es so kommen …

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