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Nähe | Hilfe | Fürsorge

Der Flurbote / Bayreuther Echo

Ausgabe 01.2021

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EDITORIAL

Ein trauriges Frühjahr, nicht wahr? Zumindest in der Bayreuther Straße sieht das so aus: kaum jemand auf dem Forum, dafür ein Altar, bestückt mit Blumenschmuck, Fotos in Bilderrahmen und persönlichen Reminiszenzen, postiert direkt vorm Eingang zur ´91 – zum fast schon historischen Jugendtreff. Eine Woche, nachdem Sven Illing im Alter von 30 Jahren von uns gegangen war, folgte ihm Roger Deuschel nach. Die beiden waren beste Freunde, über lange Jahre, außerdem Gründerväter der „NHL – Nachbarschaftshilfe Ludwigshafen.“ Über das Maß des Gewöhnlichen hinaus setzten sich die zwei für ihre Nachbarinnen und Nachbarn ein. Kam jemand in Schwierigkeiten, erfuhr das die GWA meistens zuallererst über Roger und Sven. Der Altar steht seit Weihnachten. Mahnt und erinnert. – Auch Carsten Schreck, wohnhaft im Parterre der 89, ist gestorben. Er hätte so viel erzählen können: von besseren Tagen, die er in Ludwigshafen erlebt hat. Von der Zeit, als die Bayreuther Straße noch kein Fernseh-Star war, sondern eine Art Dorf …

In der Flur- und in der Kropsburgstraße tut sich einiges … und im „Haus der Begegnung“ steigt der Bedarf an Sozialberatung. Woche für Woche. Erdaushub veränderte die Szenerie über Monate in eine Mittelgebirgslandschaft. Die GAG baut: gleich vier Wohnblocks! Bei den Leuten in den Einweisungsgebieten herrscht nach wie vor Unsicherheit: Wer bekommt eine schöne neue Wohnung … und wer guckt in die Röhre? Aber auch die Hardenburg- und die Ebernburgstraße sind von den Veränderungen betroffen. Es geht ums ganze „Quartier.“ Den Begriff sollte man sich langsam einprägen; er wird jetzt öfter zu hören sein. Nicht mehr nur das Einweisungsgebiet, auch die „alten und neuen Neubaugebiete“ werden stärker im Fokus stehen. Alles soll zusammenwachsen. „Come together … right now!“ heißt ein neues Projekt, das die ÖFG zusammen mit dem Guten Hirten auf den Weg gebracht hat.

Und sonst? Immer noch Corona! Boule-Champion David Sarro fasst zusammen: „Dass wir wieder Mensch sein dürfen!“ (S. 6) Diese Sehnsucht nach besseren Tagen bringt auch unsere lyrische Kolumnistin DER GAST sehnsuchtsvoll zum Ausdruck (letzte Seite). Wer wird sich denn unterkriegen lassen? Wir doch nicht! Da passt die Initiative vom „Aktionsbündnis Wohnen:“ bezahlbare und menschenwürdige Wohnungen für alle! (S. 4/5). Am 27.3. war „Housing Action Day;“ weltweit liefen Aktionen, um es von allen Dächern zu pfeifen: Fette Rendite mit Wohnraum scheffeln – und das auf Kosten der Armen – ist ein Verbrechen und kann nicht hingenommen werden. (Weshalb haben wir es je hingenommen?)

Der Frühling ist da, bringt neuen Wind! Für uns nicht zuletzt in Gestalt von Stefan Gabriel, als Bereichsleiter neu für die GWA zuständig. Auf den Seiten 2 und 3 teilt er uns nicht nur seine Einschätzung zum Umwandlungsprozess in den Zuweisungsgebieten mit, sondern auch leckere Rezepte: für die Zeit, wenn wir endlich wieder Kochclub und Kochgruppe regulär öffnen können. Bis dahin haben wir in der Bayreuther Straße montags, mittwochs, freitags einen „Walk in“ eingerichtet, analog zum „Drive in“ der Fast-Food-Läden: immer von 11-12 Uhr gibt es hygienisch abgepackte Stullen, Lunch-Paketchen … oder auch mal einen LKW (Leberkäsweck). Bleiben wir tapfer und beißen uns durch!

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